herzlich willkommen auf meiner Homepage. Ich habe sie vor einigen Jahren eingerichtet, weil ich hoffte, dass einige der Texte und Bilder auf ein gewisses Interesse stoßen könnten. Die meisten Beiträge stehen in einem mehr oder weniger engen Zusammenhang mit meiner Arbeit für die Zeitschrift Unterricht Biologie. Aber auch meine Arbeit an dem Buch über Adelbert von Chamissos Weltreise hat ihren Niederschlag in einigen Aufsätzen gefunden.
Tatsächlich war dieses Interesse bisher deutlich größer, als ich ursprünglich vermutet hatte. Das freut mich natürlich und motiviert mich, weiter zu machen. Ein Thema, dem ich mich in letzter Zeit verstärkt gewidmet habe, ist die Bedeutung von spontaner und wenig gepflegter Vegetation für den Erhalt der Biodiversität in dicht besiedelten Gebieten (vgl. z. B. „Der grüne Pelz“, „Wachsen lassen“, „Saumbiotope“, „De Vriesentopf“, „Verwilderung fördern“).
Ich habe die Beiträge der Übersichtlichkeit wegen in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, wobei ich manche Aufsätze mehreren Themenbereichen zugeordnet habe.
Wilfried Probst
Breitfüßige Erlenblattwespe
An unserem Gartenteich wächst schon seit einigen Jahren eine Schwarz-Erle, die wir regelmäßig sehr stark zurückschneiden, sodass sie nicht höher wird als die krautige Vegetation.
Foto W. Probst, 11.9.2023
Heute Morgen (11.9.2023) entdeckte ich an den Blättern eines Zweiges sehr viele Raupen. Die oberen Blätter hatten sie schon ganz kahl gefressen. Sie fraßen die Blätter vor allem vom Rand aus an und bei Störung nahmen sie plötzlich eine auffällige Schrägstellung ein: Sie krümmten ihren Körper bis auf das Hinterende s-förmig nach hinten.
Mithilfe des Internets ließen sich die Raupen eindeutig der Breitfüßigen Erlenblattwespe (Nematus septentrionalis, syn.Craesus septendrionalis) zuordnen, die in ganz Europa vorkommt, aber vor allem in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet ist.
Raupen der Breitfüßigen Erlenblattwespe in Schreckstelle (16.9.2023, Foto W.Probst)
Die Weibchen der Blattwespe legen ihre Eier in die Mittelrippen von Blättern, vor allem von Birken, Schwarz-Erlen, Eschen, Ahorn, Weiden und Pappeln. Die die Larven fressen gemeinsam am Blattrand und zwar systematisch bis das Blatt bis zur Mittelrippe und wenigen Seitenrippen abgefressen ist. Laut Wikipedia sollen meist drei Generationen vorkommen, die erste fliegt von Mai bis Juni, die zweite von Juli bis September. Die Puppen der dritten Generation überwintern.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen Schmetterlingsraupen und Blattwespenraupen ist die Anzahl der Beinpaare. Schmetterlingsraupen haben maximal acht Beinpaare. Nach den Brustsegmenten folgen bei Schmetterlingsraupen mindestens zwei Segmente ohne Beine. Bei den Raupen der Blattwespen folgt hinter den drei Beinpaaren der Brustsegmente nur ein beinfreies Segment. Alle übrigen Segmente tragen Beinpaare.